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Urlaub - die schönste Zeit ihm Jahr??

20 Tipps für Reisen mit hochsensiblem Kind - weniger stress - mehr Erholung

Urlaub am Meer
Erholung gesucht?

Kennst du das? Die Urlaubszeit steht an und ihr habt einen schönen Ort gefunden, an den ihr gehen wollt, um eine richtig schöne und erholsame Zeit für die ganze Familie zu verbringen?

Doch schon beim Packen geht der Turbostress los: Du versuchst an alles zu denken, nebenher den Alltag zu jonglieren und fragst dich, was mit deinem Kind los ist? Dein Kind dreht völlig frei, ist weinerlich, aggressiv und/oder unheimlich hibbelig und aufgeregt.

verzweifelte Mutter

Dann habt ihr es endlich geschafft und seid am Urlaubsort angekommen, doch die Urlaubsstimmung will sich einfach nicht so recht einstellen. Dein Kind zeigt auch hier Unruhe, Aggressivität, starke Emotionalität, schläft vielleicht schlechter als daheim und du denkst dir an Tag drei: „Wären wir doch bloß einfach daheim geblieben… dann hätten wir uns das Geld und den Aufwand gespart- so kann sich ja wirklich keiner hier erholen…“


Wenn es dir so oder so ähnlich geht oder schon gegangen ist, möchte ich dir sagen: Ich verstehe dich sehr sehr gut. Du bist nicht alleine damit! Sooo vielen Eltern geht oder ging es so oder so ähnlich.

Wenn dein Urlaub oder deine Reisen mit hochsensiblem Kind nicht so bleiben sollen, sondern du dir weniger Stress und mehr Erholung und Verbindung wünschst, dann sind die nächsten 20 Tipps genau das Richtige für dich!


Warum?
Schneckenhaus Hochsensibilität

Es könnte sein, dass du ein sensibles bis hochsensibles Kind hast (und Spoiler: du auch selber sehr sensibel bist), das sich mit Veränderungen und Übergängen schwer tut. Ein Urlaub ist eine starke kurzfristige Veränderung, die einiges an Anpassungsfähigkeiten benötigt und zunächst Stress bedeutet. Die normalen Routinen fallen weg, die Umgebung ist unbekannt, es riecht anders, das Essen schmeckt anders, das Bett fühlt sich anders an, vielleicht kitzelt der Sand auf der Haut und und und…


Kinder, die hochsensibel sind, passen sich naturgemäß eher langsam an neue Situationen an, nehmen gleichzeitig jedoch eine Vielzahl mehr an inneren und äußeren Reizen auf – die verarbeitet werden müssen und sind daher ziemlich überreizt, wenn ihr auf Reisen geht. Hochsensibilität


Doch was tun? Einfach zu Hause bleiben? Oder es trotzdem wagen zu verreisen?

Diese Entscheidung bleibt natürlich ganz dir überlassen. Ich denke jedoch, dass euch etwas Wunderbares entgehen würde, wenn ihr Urlaubsreisen generell vermeidet. Ich plädiere lieber dafür, die Situationen so anzupassen oder zu begleiten, dass ihr daran gemeinsam wachsen könnt und zusammen schöne, verbindende, erholsame und besondere Momente erleben könnt.


Hilfreich kann hier jedoch schon mal sein, die eigenen Erwartungen zu überprüfen und anzupassen. Was ist normal für einen Urlaub mit Kindern und was im Speziellen in einem Urlaub mit hochsensiblen Kindern?


Häufig entsteht nämlich noch mehr Stress, als ohnehin nötig, durch unsere Erwartungen, die nicht erfüllt werden und die daraus häufig entstehenden (Selbst-) Zweifel, Frustration oder Vorwürfe an die eigene Erziehung oder an dein Kind.


Mutter und Kind in Interaktion
Was braucht mein Kind?

Beim Thema Verreisen – wie auch bei allen anderen herausfordernden Situationen - ist es meiner Erfahrung nach sinnvoll zu erforschen, was dein Kind in dieser Situation braucht. Ich gehe davon aus, dass hinter jedem Verhalten ein Bedürfnis steht, das sich dein Kind versucht zu erfüllen. Ich denke der erste Schritt zur Entlastung ist, sich bewusst zu machen, wie dein Kind tickt, warum es sich so verhält, wie es das tut – es will dich nicht ärgern oder dir deinen Urlaub vermiesen, sondern es braucht deine Hilfe um gut im Urlaub anzukommen und ihn auch genießen zu können – und dass es eine Übergangsphase brauchen wird, bis alle gut im Urlaub angekommen sind (und auch wieder daheim)!


Ganz wichtig ist mir, dass du sowohl auf dein Kind schaust, was es braucht, um die Situation gut meistern zu können, als auch, was du brauchst, um sowohl für dein Kind da zu sein, als auch gut für dich selber zu sorgen.


Ich stelle dir hier 20 Tipps für einen gelungenen Urlaub mit hochsensiblem Kind vor. Vielleicht möchtest du den ein oder anderen ausprobieren und euch so einen Urlaub nach euren Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten.

Je nach Alter und Charakter deines Kindes und dir, sowie eventueller weiterer Familienmitglieder, darfst du selber schauen, was zu euch und eurer Familiensituation passt.


Ich wünsche dir viel Spaß und Freude beim Auswählen und Ausprobieren und eine bereichernde und verbindende Urlaubszeit!


Los geht`s:

Weltkarte Landkarte
Wo soll es hingehen?

Die Wahl des Urlaubs und des Urlaubsortes 


  • Beziehe dein Kind mit ein: Was macht dein Kind gerne? Was machst du gerne um dich zu erholen? Was macht ihr gerne gemeinsam?

    Spielt ihr gerne im Sand und am Wasser oder fahrt ihr lieber ganz viel Rad oder wandert ihr gerne durch die Natur?

    Sich darüber erstmal Klarheit zu verschaffen, gibt schon mal einen guten Hinweis, wo ihr alle einen angenehmen Urlaub verbringen könnt.


    Bei der Wahl der Unterkunft solltest du eure Schlafgewohnheiten und andere Bedürfnisse berücksichtigen. Eure Bedürfnisse werden im Urlaub ähnlich sein, wie zu Hause. Zu hoffen, im Urlaub ist alles viel einfacher und ganz anders, ist meistens eine Illusion. Falls ihr also zu Hause z.B. im Familienbett schlaft, schaut vor der Buchung, ob sich das in der Unterkunft auch verwirklichen lässt.


    Wichtig: Die Entscheidung bleibt bei dir als Erwachsener – du bist in der Verantwortung! Dein Kind ist noch nicht in der Lage alle Konsequenzen realistisch einzuschätzen.


  • Vielleicht hilft es, mit anderen befreundeten Familien in den Urlaub zu gehen, bei denen du weißt, dass die Kinder gerne miteinander spielen und du die Gesellschaft der anderen Erwachsenen auch aushalten oder genießen kannst. Das kann dir ungeahnte Entlastung verschaffen - achte jedoch auf individuellen Freiraum und ausreichend räumliche Rückzugsmöglichkeiten für alle.


  • Achte bei der Wahl des Ortes auf eine kindgerechte Umgebung - keine gefährlichen Straßen, kein gefährlicher Pool, Treppen etc. (je nach Alter deines Kindes) - dafür am besten fußläufige Spielmöglichkeiten für Kinder.

    Kurze Wege entspannen enorm, so dass ihr euch – falls du mit mehreren Erwachsenen unterwegs bist – auch aufteilen könnt.

    Einer geht schon mal vor, der andere kommt nach. So können stressige Situationen entspannt werden (z.B. der Hunger klopft an und die Zeit bis das Essen auf dem Tisch steht muss noch überbrückt werden) oder ihr könnt euch gegenseitig kleine Freiräume für eigene Aktivitäten/Erholung verschaffen.


  • Wenn du alleine mit deinem Kind reist, kann es sinnvoll sein, nach einer Unterkunft mit der Möglichkeit für Kinderbetreuung Ausschau zu halten. Hier solltest du deine Erwartungen bei hochsensiblen Kindern nicht allzu hoch hängen, dass dein Kind tatsächlich in der Betreuung bleiben will und nach wie viel „Eingewöhnungszeit“ dort bleibt. Hier kann es durchaus entspannter sein, du setzt dich neben dein Kind, wenn es eine Beschäftigung gefunden hat und nutzt die Zeit für dich in seiner Anwesenheit.


Wo geht es euch gut?
Wo geht es euch gut?

Die Vorbereitung der Abreise


  • Macht euch gemeinsam einen Kalender, an den ihr eine Klammer macht, die jeden Tag wandert und hängt ihn an einen gut sichtbaren Platz, an dem dein Kind selber darauf schauen kann auf. Dies hilft sich zu orientieren, welcher Tag heute ist, wann es in Urlaub geht und wann wieder zurück. Ihr könnt evtl. ein Bild von dem ausgewählten Urlaubsort ausdrucken und mit auf den Kalender kleben.


  • Schaue gemeinsam mit deinem Kind Bücher oder Bilder im Internet an, um zu sehen, wie es am Urlaubsort aussehen wird und recherchiert, was man dort machen kann. Ihr könnt gemeinsam überlegen, was ihr dort unternehmen möchtet. Legt eine kindgerechte Liste an (Bilder, Zeichnungen, Worte), was ihr im Urlaub erleben wollt. Diese könnt ihr dann dort immer wieder zur Hand nehmen.


Vater und Tochter im Gespräch am Strand
Sprich einfühlsam mit deinem Kind und höre ihm genau zu - auch zwischen den Zeilen und "höre" sein Verhalten nicht nur seine Worte
  • Biete ausreichend Gelegenheit mit deinem Kind im Vorfeld und auch währenddessen über den (anstehenden) Urlaub zu sprechen und es zu fragen oder ihm zu spiegeln, was es für verschiedene Gefühle diesbezüglich hat. Reagiere empathisch darauf. Zeige Verständnis und erzähle gerne auch in kurzen knappen Sätzen, dass du es verstehen kannst und selber auch gespannt, vorfreudig, gestresst, aufgeregt, etc. bist und sage deinem Kind gleichzeitig, dass du dich gut um dich selbst kümmerst und auch gut für dein Kind sorgst und sorgen wirst.

    (Die Verantwortung für dich und deine Gefühle bleibt bei dir, sowie die Verantwortung für dein Kind).

    Vielleicht kannst du den ein oder anderen Tipp mit deinem Kind teilen, wie du dich selbst beruhigst /entspannst (z.B. durch: Meditation, Gebet, Gymnastik, Musik hören oder machen, Singen, Malen, Basteln, Lesen, Kuscheln, Spielen, einfach nur in der Hängematte liegen, Autogenes Training, Fantasiereisen, Laufen, Radfahren, Tanzen…)


  • Besprich den Ablauf mit deinem Kind – immer wieder. Ein sehr wichtiges Bedürfnis von Kindern ist das Thema Sicherheit. Ein Unterbedürfnis davon Orientierung. Dein Kind braucht also in einer unsicheren Situation ganz viel Orientierung und Klarheit von dir, damit es sich sicher fühlen kann.

    Besprich also gerne immer wieder den Ablauf… wann ihr wo seid, was dort passiert. Immer wieder. Während der Reise, kurz vor dem Ankommen, etc…


    Man glaubt gar nicht, wie oft man seinem Kind helfen kann, durch klare Ansagen, was als Nächstes passieren soll.


    Bitte achte hier sehr auf den Entwicklungsstand deines Kindes. Ältere Kinder können größere Zeiträume überblicken. Kleine Kinder brauchen nur die Sicherheit: meine Bezugsperson ist da und weiß, wo es lang geht - ich bin in Sicherheit.


    Anmerkung: Häufige und heftige Wutausbrüche können auch auf Überforderung zurück zu führen sein. Sei aufmerksam, wie viel und wann dein Kind mitbestimmen will und kann und wann du es mit Auswahl, Mitbestimmung und Information überforderst. Kurz und knackig was als Nächstes zu tun ist, ist oft hilfreicher.


Was braucht dein Kind, um sich wohlzufühlen?
Was braucht dein Kind, um sich wohlzufühlen?

Gepäck

  • Nimm Dinge mit, die für dein Kind wichtig sind, wie z.B. der eigene Schlafsack, das eigene Kissen, ein Kuscheltier etc.. Das eigene riecht vertraut und hilft so gut zu schlafen.

    Nimm Spiele, mit denen sich dein Kind zu Hause gerne und gut beschäftigt, mit in den Urlaub. Dann sind deine Chancen auf ein ausgeglichenes und zufriedenes Kind höher.


    Nimm gerne auch spezielle Nahrungsmittel mit, wenn dein Kind in der Vergangenheit nicht sehr aufgeschlossen auf fremde Lebensmittel reagiert hat. So kannst du sicherstellen, dass dein Kind nicht in Unterzucker gerät und somit in einen absoluten Stressstrudel kommt.


    Das sind alles Dinge, die für die Befriedigung der Grundbedürfnisse wichtig sind: Essen, Trinken, ausreichend Schlaf… Wenn diese Bedürfnisse erfüllt sind, ist das eine gute Grundlage für einen zufriedenstellenden Urlaub. Also priorisiere die Erfüllung dieser Bedürfnisse.


Wie kommt ihr möglichst entspannt ans Ziel?
Wie kommt ihr möglichst entspannt ans Ziel?

Anreise

  • Überlege dir gut, was eine entspannte Anreise für euch wäre. Vielleicht teilt ihr eure Anreise in mehrere Abschnitte und macht diese schon zum Urlaub? Oder ihr fahrt mit einem Nachtzug oder im Auto in der Nacht?

    Falls ihr mit dem Zug oder Bus fahrt, könnt ihr euer Gepäck auch mit der Post oder einem anderen Anbieter an den Urlaubsort schicken und könnt so mit kleinem Gepäck reisen.

    Mache es euch so einfach und entspannt, wie möglich. Denke an deine eigenen Nerven und schätze realistisch ein, was ihr gut bewältigen könnt. Was jetzt noch nicht gut geht, geht in ein paar Jahren vielleicht schon.


  • Denke daran, ausreichend und passenden Proviant mitzunehmen, damit du nicht auf der Reise in Stress geräts, weil sich der nächste Hunger bei deinem Kind ankündigt, jedoch nichts Passendes zu Essen erreichbar ist.

    Bei älteren Kindern können Kaugummis auch sehr gut zur Stressreduktion beitragen. Jüngeren Kindern können Kauketten, Beißringe und Knabbersnacks helfen, genau wie das Kneten von sog. "Anti-Stress-Bällen" oder Kneten mit Knetmasse.

    Bei Drohen von akuter Überreizung können Lärmschutzkopfhörer oder Kopfhörer mit beruhigender Lieblingsmusik oder der Lieblingshörgeschichte helfen, dass sich dein Kind zurück ziehen kann, auch wenn es sich nicht räumlich entfernen kann.


Freiraum

  • Schenke deinem Kind altersgerechte Freiräume beim Mitgestalten und Mitentscheiden, was im Urlaub getan werden soll. Das Bedürfnis nach Autonomie ist ein absolut zentrales von Kindern. Versuche dies,  wann immer möglich, zu befriedigen, ohne selbst deine liebevolle Führung aus den Augen zu verlieren. Das kann sehr häufig ein Balanceakt sein. Nur Mut! Mit etwas Übung läuft es immer leichter.


Kinder bei der selbstständigen Suche nach dem Weg
Was kann dein Kind schon alleine machen? Was mitgestalten? Mitentscheiden?

Geduld

  • Gebt euch Zeit anzukommen! Ein hochsensibles Kind kann locker Tage benötigen, um sich am neuen Ort zu Recht zu finden und anzukommen.

    Plane das fest in deine Erwartungen ein und schenke deinem Kind besonders am Anfang viel Nähe, Orientierung und Sicherheit durch deine Präsens. Biete dich zur Co-Regulation an, indem du Gefühle spiegelst, Gefühle einfühlsam begleitest und regulierend eingreifst.

    Vielleicht auch durch viel Körperkontakt – wenn gewünscht vom Kind und dir.

    Bei Körperkontakt wird das Kuschelhormon ausgeschüttet, was als Gegenspieler der Stresshormone fungiert.


    Spiele wie: Pizzabacken, Zahlen- und Buchstaben auf den Rücken malen, die Wetterkarte auf den Rücken malen, oder den Körper mit festem Druck von oben nach unten ausstreichen, oder „Tante-Lisbeth-hat-sich fein- gemacht“,  können sehr spielerisch das Bedürfnis nach körperlicher Berührung und Nähe stillen. Genauso natürlich kuscheln, Bücher lesen etc..


Vater und Kind beim Kuscheln und Lachen Verbindung Leichtigkeit
Kuscheln entspannt - Lachen auch

Verarbeitung des Erlebten

  • Achte im Urlaub auf einen Tagesrhythmus in dem Zeit für Aktivität und genug Zeit für Ruhe und Verarbeitung ist, der zu euch passt und versuche ihn so gut es geht beizubehalten. Dies gibt viel Orientierung und erleichtert den neuen Alltag.

    Hier ein paar Anregungen: ein Abendspaziergang, eine Runde im Kinderwagen, auf dem Fahrrad, ein gleichbleibendes Abendritual, deine Einschlafbegleitung, Malen, Lesen, Kuscheln, vor sich hin spielen dürfen, Musik hören, Hörspiele hören, Vorlesen, Kuscheln, Lachen etc..


  • Es ist wichtig immer wieder darüber zu sprechen und zu spiegeln, wie es dem Kind geht, was es für Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse hat und empathisch auf diese zu reagieren. Dies hilft deinem Kind die Situation zu bewältigen. Achtung: Denke nicht, dass es zu keinen Wutausbrüchen kommen wird, wenn du nur alles richtig machst. Das ist eine unrealistische Erwartung und belastet nur eure Beziehung. Wut darf sein.


  • Größeren Kindern kann es helfen ein Urlaubstagebuch zu gestalten, in das sie Dinge schreiben, kleben und malen können. Eine tolle Möglichkeit ist es auch, dem größeren Kind die Möglichkeit zu geben selber Fotos mit einer digitalen Kamera/Handy zu machen. Dies ist auch eine Art Reize zu verarbeiten, wenn man sich die Fotos später nochmal ansehen kann.


Geschwister schlafen - Familienbett
Schlaf ist die halbe Miete

Priorisiere euren Schlaf

  • Ausgeschlafen sind wir alle viel belastbarer und ausgeglichener. Deshalb lohnt es sich viel dafür zu tun, dass alle Beteiligten gut und ausreichend schlafen im Urlaub. Hier kann eine mitnehmbare Fensterverdunkelung, der eigene Schlafsack, Kissen, Schmusetuch etc. sehr helfen, sowie deine Einschlafbegleitung. Manchen Kindern helfen auch Gewichtsdecken - die du dann von zu Hause mit in den Urlaub nehmen kannst. Manchmal lohnt es sich auch im Urlaub ein Familienbett aus den Betten provisorisch zusammenzuschieben - und einen "Ritzenfüller" von zu Hause mitzunehmen, um harte Übergänge zu polstern.


Vorbereitet sein

  • Vielleicht hilft es dir als Erwachsenem einen klaren Plan für den nächsten Tag am Vorabend zu machen, damit du nicht morgens selber planlos in den Tag stolperst und parallel deinem Kind Orientierung geben sollt, wo du doch selber orientierungslos bist. Dies büßt vielleicht etwas an Spontanität ein, reduziert jedoch Stress.


Erwachsener in Hängematte - Selbstfürsorge - Auftanken als Eltern
Was brauchst du? Was tut dir gut?

Selbstfürsorge für Eltern

  • Nimm dir Zeit für die Dinge, die dir gut tun und packe Gelegenheiten - Dinge für dich zu tun - am Schopf, wenn sie auftauchen – und zwar ohne schlechtes Gewissen!

    Sag dir ruhig immer wieder: aus einer leeren Schale kann man nicht schöpfen und die Begleitung eines (hoch)sensiblen Kindes – auch im Urlaub -  ist einiges an Arbeit.


    Es ist also super wichtig, dass du Verantwortung für deine Bedürfnistanks übernimmst und diese immer wieder auffüllst. Lerne dies auch in Anwesenheit deines Kindes zu praktizieren.

    Du kannst Unternehmungen einplanen, die dir Kraft geben und auch deinem Kind Spaß machen; dann kann es einfach mitmachen oder nutze eine Gelegenheit, an der dein Kind sich mit sich selbst beschäftigt oder Medienzeit hat (falls es die bei euch gibt) oder eine andere erwachsene Person die Aufsicht hat.


    Wichtig: Streiche nicht die bei euch im Alltag übliche Medianzeit deines Kindes, nach dem Motto: jetzt sind wir ja im Urlaub, da müssen wir ja weniger erledigen als zu Hause, also brauchen die Kinder keine „Medienzeit als Babysitter“. Nutze die Medienzeiten als Erholungspausen für dich! Damit auch du zu Entspannung kommst – das ist nicht egoistisch, sondern dient euch allen!! Und überlege dir wirklich, was du auch im Urlaub tun möchtest und denke nicht, dass das ja sowieso nicht geht.


    Du darfst kreativ bei der Umsetzung werden. Vor der Umsetzung kommt allerdings erstmal die Idee ;-).


Buch lesen am Strand - Entspannung - Kraft schöpfen

Abreise

  • Denke daran, dein Kind darauf vorzubereiten, dass der Urlaub endet. Sprecht über die dabei aufkommenden, sich auch widersprechen dürfenden, Gefühle (Traurigkeit/Vorfreude auf zu Hause) und haltet sie gemeinsam aus. Du musst Traurigkeit, Enttäuschung, Wut (genau wie jedes andere Gefühl deines Kindes) nicht wegmachen/wegargumentieren, wegtrösten, überspielen, davon ablenken. Nein! – es braucht einfach nur dein Mitgefühl, deine Präsens, dein Aushalten und da sein. Alle Gefühle dürfen gespürt werden und können ausgehalten werden- gemeinsam. Sie ebben dann von selber wieder ab. Probiere es aus!


  • Vielleicht hilft es euch  - zu Hause wieder angekommen – ein Fotobuch zu gestalten und dies immer wieder anzuschauen und über den Urlaub zu sprechen. Rechne auch zu Hause damit, dass es wieder eine Umstellungszeit braucht, in der du verstärkt gefragt bist, dein Kind eng zu begleiten, in dem, was es dann braucht.


  • Vielleicht lässt sich eine Verabredung schon im Urlaub oder sogar vor dem Urlaub ausmachen, für die Zeit nach der Rückkehr. Vielleicht mit Oma und Opa oder ein Spieldate, was in der Regel gut ohne dich funktioniert mit einer/einem Freund/Freundin deines Kindes, damit du in Ruhe auspacken und waschen etc. kannst. Oder ihr seid zu zweit als Erwachsene und könnt euch so aufteilen, um möglichst wenig in Stress zu geraten und gut wieder zu Hause anzukommen. Lasst euch auch innerlich Zeit wieder anzukommen und die Urlaubseindrücke nachwirken zu lassen.


Zu Hause ist mehr als nur ein Ort - zu Hause ist da, wo wir bedingungslos geliebt und angenommen werden, egal wo wir sind.
Zu Hause ist mehr als nur ein Ort - zu Hause ist da, wo wir bedingungslos geliebt und angenommen werden, egal wo wir sind.

Ich wünsche euch viele bereichernde gemeinsame Reisen und bin gespannt auf eure Erfahrungen und ob ihr etwas mit meinen Tipps anfangen konntet. Schreib mir doch sehr gerne einen Kommentar oder eine E-Mail dazu! Ich freue mich von dir zu hören!


Herzlichst Celina Fanous

 
 
 

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