Erziehungsberatung
Bindungs- und bedürfnisorientierte
"Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen:
Wurzeln und Flügel."
Johan Wolfgang von Goethe
Das Leben als Familie ist ein Abenteuer, bei dem es immer wieder Neuland, Durststrecken, unruhiges Gelände und tiefe Täler zu durchschreiten geben kann, aber auch wunderschöne Oasen, tiefe Begegnungen, größtes Glück und Verbundenheit zu genießen und zu feiern gibt!
In den anstrengenden Phasen kann es unglaublich wertvoll sein, wenn man nicht sich nicht alleine durchschlagen muss, sondern mit einem Blick von Außen den Blick schärft, verändert und sich mit neunen Strategien aufmacht.
Erziehungsberatung kann hilfreich sein:
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Um kindliches Verhalten besser zu verstehen um angemessen reagieren zu können
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Um sich Begleitung beim Aufbau und der Ausgestaltung einer sicheren Bindung zu Ihrem ersten Kind zu holen – gerne auch schon in der Schwangerschaft
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Um sich als Elternteil mit den eigenen Impulsen besser zu verstehen und positive Strategien für einen friedvollen Familienalltag zu entwickeln
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Bei Konflikten mit dem Kind
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Bei Geschwisterkonflikten
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Bei Problemen in der Ausgestaltung der gemeinsamen Elternrolle– um eine gute gemeinsame Linie zu finden
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Bei Herausforderungen im Kindergarten, Kita oder Schule
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Bei Herausforderungen in der Eingewöhnung
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Bei herausforderndem Verhalten – auch mit anderen Kindern
Es ist mir eine Freude Sie und Ihre Familie mit Ihren ganz eigenen Stärken und Herausforderungen kennen zu lernen und sie wirksam dabei zu begleiten, ein individuell für Sie passendes Familienleben zu gestalten und an Herausforderungen zu wachsen.
Kommen Sie auf mich zu!
Die Hände und den Rücken frei
Kinder senden entweder Bindungsverhalten oder Entdecker/Lernverhalten (Explorationsverhalten). Dies ist wie bei einer Wippe. Es geht entweder das eine oder das andere.
Wenn sich ein Kind seiner Bindungsperson nicht sicher ist, ist es sehr viel damit beschäftigt den Kontakt zu ihr zu suchen und zu halten. In dieser Zeit kann sich das Kind nicht seiner Aufgabe zu Lernen und sich die Welt zu eigen zu machen widmen.
Wenn jedoch eine sichere Bindung vorhanden ist - aufgebaut werden konnte (dies geschieht primär innerhalb des ersten Lebensjahres, kann jedoch auch später noch geschehen), hat das Kind sozusagen die Hände und den Rücken frei seinen Entwicklungsaufgaben im Leben nachzukommen. Wenn dabei dann überfordernde Situationen auftauchen, es dem Kind nicht gut geht, es krank wird oder sonst Hilfe und Rückzug braucht, wendet es sich vertrauensvoll vom Entdecken ab und der sicheren Bindungsperson zu. Hier erfährt es dann durch Körperkontakt, Sprechen und anderes Eingehen auf die aktuellen Bedürfnisse einen Sicheren Hafen in dem es so lange ankern kann, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Kraft zum Auslaufen zu neuen Ufern da ist.
Bedingung für den Aufbau und Erhalt einer sicheren Bindung ist das ausreichend feinfühlige und passende (adäquate) (sowohl inhaltlich als auch zeitlich) Reagieren/Eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes.
Warum Bindung wichtig ist
Ich nehme beim Thema Erziehungsberatung bzw. bei Thema "Beziehung mit Kindern gestalten" einen an Bedürfnissen und Bindung orientierten Blick ein.
Die Bindungsforschung hat gezeigt, dass das Fundament, auf dem Menschen stehen, die Bindung zu Bezugspersonen ist.
Der Mensch ist auf Bindung angewiesen. Ohne diese kann er nicht überleben. Der Säugling und auch noch das größere Kind, sind auf Hilfe und Fürsorge angewiesen. Deshalb bringt jedes Menschenkind grundlegende Fähigkeiten der Kommunikation mit auf die Welt, um eine Bindung einzugehen und aufrecht zu erhalten. Wenn diese Bindungskommunikation bzw. Bindungssignale von zuverlässigen und gleich bleibenden Bezugspersonen ausreichend feinfühlig erkannt und passend beantwortet werden, entsteht eine "sichere" Bindung.
(Vgl. Brisch, München 2010, S.21)
Eine sichere Bindung ist ein hervorragendes Fundament, auf dem das Kind aufbauen, lernen und leben kann. Menschen, die eine sichere Bindung aufbauen konnten, sind kreativer, flexibler, ausdauernder, ihre Merkfähigkeiten und ihre Sprachentwicklung sind besser. Sie sind gegen psychische Belastungen widerstandsfähiger, haben mehr Bewältigungsmöglichkeiten, leben in freundschaftlichen Beziehungen, sind häufiger in Gruppen und verhalten sich prosozialer, weniger aggressiv und finden bessere Lösungen. (vgl. Brisch München 2010, S.53)
Es lohnt sich
Gelingt dies nicht oder nur manchmal, kann keine sichere Bindung entstehen. Es bilden sich andere ungünstigere Bindungsmuster, wie etwa ein unsicheres oder vermeidendes oder sogar ein desorganisiertes Bindungsmuster mit sehr negativen Auswirkungen auf die gesamte Entwicklung des Kindes.
Deshalb lohnt es sich als Eltern und andere Bezugspersonen daran zu arbeiten ein feinfühliges und zuverlässiges Gegenüber zu sein oder zu werden. Dies ist keine Aufgabe, die man einmal lernt, umsetzt und damit abhaken kann. Sondern dies ist ein andauernder Prozess.
Sehr gerne begleite ich Sie auf diesem Weg!
Die Eltern
Es geht um Sie als Eltern! Denn auch die Bedürfnisse der Eltern müssen im Blick behalten werden, ansonsten gerät das Familiensystem sehr schnell aus dem Gleichgewicht. Es ist mir auch sehr wichtig zu lernen und zu suchen, was die Bedürfnisse der Erwachsenen in einer Familie sind, diese also erstmal wahrzunehmen und dann gemeinsam nach Wegen zu suchen alle Bedürfnisse in einem angemessenen Zeithorizont zu einer angemessenen Befriedigung zu bringen.
Hier möchte ich nochmal auf eine sehr wichtige Unterscheidung hinweisen: Es geht nicht darum immer alle Wünsche aller Familienmitglieder gleichzeitig wahrzunehmen und sofort zu erfüllen. Sondern es geht darum passende Lösungen zu finden die Bedürfnisse (nicht Wünsche) aller in einem angemessenen Maß zu erfüllen. Hierbei ist warten - müssen nicht aus- sondern eingeschlossen. Der Zeithorizont muss jedoch an den Entwicklungsstand und das Bedürfnis angepasst sein.
Wie das gelingen kann, finde ich gerne gemeinsam mit Ihnen in Ihrer aktuellen
Situation heraus.
Wachstumschance durch Unperfektheit
Häufig neigen Eltern, die erkannt haben, wie wichtig ein feinfühliges Eingehen auf die kindlichen Bedürfnisse ist, dazu zu sich selbst übertrieben hart zu sein und übertriebene Perfektion zu erwarten. Dies kann nicht klappen, denn wir Menschen sind nicht perfekt und alle auf einem Lernweg. Wenn Kinder nur gesund aufwachsen könnten, wenn die Eltern immer jedes Bedürfnis prompt und feinfühlig beantworten würden, würde es ausschließlich kranke Kinder geben. Ausnahmen machen nicht "alles kaputt" sondern bieten Kindern die Möglichkeit auszuprobieren sich selber zu helfen (vgl. Imlau (2020), S.158) und zu üben, ihre Bedürfnisse auch mal für eine kurze Zeit zurück zu stellen. Also auch Warten zu lernen. Es macht einen eklatanten Unterschied, ob ich ein Bedürfnis nicht erfülle, weil ich mein Kind nicht ernst nehme oder abwerte oder weil ich es, obwohl ich es sehe und wahrnehme, gerade nicht befriedigen kann, weil eine persönliche Grenze erreicht ist, oder das Bedürfnis einer anderen Person gerade Vorrang hat. Bei der Priorisierung der Bedürfnisbefriedigung muss natürlich das Bedürfnis und der Entwicklungsstand, als auch die Fähigkeit des Warten-Könnens- berücksichtigt werden.
Mittelmaß in der Bedürfnisbefriedigung reicht aus und unsere eigenen persönlichen Grenzen als Eltern bieten gesunde Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Kinder. Außerdem sind wir mit dem Umgang mit uns selbst, unseren Bedürfnissen und persönlichen Grenzen Vorbild für unsere Kinder. Sie lernen ganz intuitiv von uns. So ist es auch wertvoll für Kinder zu sehen, wie die Eltern mit Fehlern und Unzulänglichkeiten umgehen, denn eine fehlerfreundliche Atmosphäre ermutigt Kinder auszuprobieren und auch Fehler machen zu dürfen. Es geht deshalb darum, anstatt Perfektion anzustreben, ein allgemeines Familienklima des Gesehen-, Ernstgenommen- werden und der Wertschätzung allen Mitgliedern gegenüber zu leben.
Wie sie dort hinkommen oder weiter in diese Richtung gehen können, erarbeite ich sehr gerne gemeinsam mit Ihnen!